In unserem Wohnzimmer haben wir eine Fotowand mit vielen Familienfotos von Allans Familie und von meiner Familie. In den letzten Wochen habe ich fast alle Rahmen, die vorher bunt waren, schwarz gestrichen/lackiert/beklebt und es ist optisch ein bisschen Ruhe eingekehrt. Eine der Lücken zwischen den Fotos wollte ich mit einem Schriftzug füllen. "Liebe" in dänisch/deutsch/englisch? Das ist doch ziemlich ausgelutscht und so kam ein schlichtes (und sicher nicht weniger ausgelutschtes) "Familie" auf ein weiß lackiertes Holzstück. Heute habe ich dann ein Loch in die Rückseite gebohrt und das gute Stück aufgehängt.
Der Mann auf den Fotos ist mein Papa, seinen Namen trage ich auf dem Unterarm und heute würde er 65 Jahre alt werden, wenn er nicht vor 21 Jahren gestorben wäre. Als ich klein war führte meine Mutter viele lange Gespräche mit mir über meinen Vater. Ich habe keine Erinnerungen an ihn und es war als Kind schwer das "Konzept Vater" zu begreifen und auch zu verstehen, das er tatsächlich mal ein lebender Mensch war und nicht nur Fotos und Erzählungen meiner Mutter. Jedes Foto und jede Geschichte über ihn ist so unendlich kostbar für mich, dass es mich manchmal wütend macht, dass es Menschen gibt die ihn kannten und nicht mochten/mögen.
Papa, ich denk an dich und wünschte so sehr, dass ich dich nur einmal sehen könnte und mit dir deinen 65. Geburtstag verbringen könnte.
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